Das Labor für Kontaktlinsen ist ein Labor des Fachbereichs VII der Berliner Hochschule für Technik, Studiengang Augenoptik/Optometrie.

Die Anpassung von Kontaktlinsen (KL) erfordert modernste Messgeräte, ein gewissenhaftes Hygienemanagement und eine gute Ausstattung mit KL-Anpasssätzen  in den relevanten Geometrien. Im Kontaktlinsenlabor der Berliner Hochschule für Technik lernen die StudentInnen den praktischen Umgang mit den Geräten und die Anpassung von Kontaktlinsen.

Auf fast 400 m2 Laborfläche stehen 8 vollständig ausgestattete Anpassplätze und eine große Anzahl zusätzlicher Spezialgeräte für aufwändigere Anpassungen zur Verfügung.

Die Praktika im Kontaktlinsenlabor zeichnen sich durch eine intensive Betreuung der Studenten in kleinen Gruppen durch zwei Lehrkräfte aus.

Die Praktika des Bereichs Kontaktlinsen beginnen im Bachelor-Studiengang Augenoptik/Optometrie im 1. Studiensemester und erstrecken sich über das gesamte Studium.

  • Einführend finden im ersten Studiensemester Praktika zu Untersuchungen im Vorfeld der Kontaktlinsenanpssung statt. Hauptthemen sind die Untersuchung des vorderen Augenabschnitts mit der Spaltlampe und die automatische und manuelle Vermessung der Hornhautform (Topometrie).
  • Im Folgenden liegt der Schwerpunkt auf der praktischen Anpassung von Kontaktlinsen. Im zweiten bis vierten Semester geht es um sphärische, torische und multifokale Kontaktlinsen.
  • In den beiden Abschluss-Semestern wird das klinische Praktikum Kontaktlinse angeboten. Hier versorgen die Studierenden unter praxisnahen Bedingungen reale PatientInnen mit Kontaktlinsen. Dazu werden PatientInnen mit besonderen Schwierigkeiten bei der Anpassung von Augenoptikern, Augenärzten und Augenkliniken an die BHT überwiesen. Diese Versorgung umfasst ein Patienten-Vorgespräch, die Auswahl und Anpassung der Kontaktlinsen, die Abgabe und die Einweisung in Handhabung und Pflege sowie Kontrolluntersuchungen zur Qualitätssicherung der Versorgung. Nach Abschluss der Versorgung erhalten die PatientInnen alle erforderlichen Informationen, um sich am freien Markt weiter mit den Linsen versorgen zu lassen.
  • Das klinische Praktikum unterstützt die Studierenden darüber hinaus bei der Erlangung des ECOO-Diploms. Teile der dafür erforderlichen Kontaktlinsen-Versorgungen können im klinischen Praktikum durchgeführt und im Logbuch dokumentiert werden. Dabei besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Labor für Optometrie, um eine ganzheitliche optometrische Versorgung zu gewährleisten.

Im Labor Kontaktlinse finden auch praktische Untersuchungen zu Forschungsprojekten sowie zu den Bachelor- und Master-Arbeiten statt. Auch die manuelle Nachbearbeitung formstabiler Kontaktlinsen ist Teil des praktischen Unterrichts.

Studienbegleitend finden zudem zahlreiche Veranstaltungen und Kurse statt, in denen die Studenten die Anpassung von Spezial-Kontaktlinsen, wie z.B. Keratokonus-KL, Orthokeratologie-KL, Sklerallinsen etc. lernen.

Im Jahr 1937 begann Peter Abel mit der Kontaktlinsennpassung in der Berliner Schule. Dies waren zunächst Sklerallinsen der Firmen Müller-Welt und Zeiss.

Nach dem Umzug zum Einsteinufer wurde die Kontaktlinsenausbildung 1963 ordentliches Lehrfach der Berliner Optometrie-Ausbildung. Sie umfasst seitdem Theorieunterricht, Praktika und eine Abschlussprüfung in Theorie und Praxis.

1974 hatte Wolfgang Ridder die richtungsweisende Idee, ein klinisches Praktikum einzurichten. Hier werden seitdem reale PatientInnen (aus der Hochschule aber auch von außerhalb der Hochschule) unter praxisnahen Bedingungen mit Kontaktlinsen versorgt.

Das klinische Praktikum steht bis heute modellhaft für solche Praktika mit “echten” Kunden und Patienten in den deutschen Ausbildungsstätten für Augenoptik und Optometrie.