Topographische Karten dienen vielfältigen Aufgaben. Da die infrastrukturelle Entwicklung und Erschließung eines Landes ohne geodätisch genaue und aktuelle Informationen zu Objekten und Eigenschaften der Erdoberfläche nicht möglich ist, liegen die Erhebung, die Verarbeitung, die Analyse und die Präsentation der relevanten Geodaten in staatlicher Hand. Auf Grund der geographischen, geomorphologischen, klimatischen, sozialen und kulturellen Unterschiede kann es keine weltweit gültige Musterlegende für amtliche Karten geben.

Im Rahmen der Masterarbeit werden amtliche topographische Kartenwerke aus 40 Ländern der Erde hinsichtlich ihrer Legenden- und Signaturengestaltung analysiert. Die Bereiche Gewässer, Relief, Verkehr, Bebauung, Grenzen, Vegetation, Einzelsignaturen und Schrift werden separat untersucht, die Unterschiede in der Verwendung von Positions-, Linien- und Flächensignaturen werden beschrieben. Eine Korrelation zu den kulturellen, soziologischen und geographischen Indikatoren der Länder konnte jedoch nicht hergestellt werden. Es zeigt sich, dass alle amtlichen Karten auf einen grundsätzlich einheitlichen Signaturenschlüssel zurückgreifen. Lediglich die Verwendung von einzelnen Darstellungsformen, z.B. Reliefdarstellung mit Schummerung oder nur mit Höhenlinien, ist mit der geographischen Gestalt der jeweiligen Landesfläche zu begründen. Kulturelle Unterschiede in der Verwendung von Farben wurden ebenfalls nicht gefunden. Die weitgehende Übereinstimmung ist mit der zunehmenden Globalisierung, auch im Bereich der digitalen Kartographie, zu erklären.

Die Arbeiten fanden in Kooperation mit der Kartenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin statt.