Diese Arbeit befasst sich mit der Auswertung von Abrechnungsdaten des Krankheitsbildes der Depression der AOK Nordost. Ziel dieser Untersuchung ist es, räumliche Disparitäten in Nordostdeutschland zu identifizieren, mithilfe einer Altersstandardisierung einen überregionalen Vergleich anzustellen und konkrete Aussagen zur Depressionsprävalenz in bestimmten Altersgruppen treffen zu können. Die Abrechnungsdaten der AOK Nordost, klassifiziert nach ICD-10 Codes, liegen auf Ebene der Amtsgemeinden und lebensweltlich orientierter Räume (LOR) Berlins vor. Im Anschluss an die Analyse werden die Ergebnisse in insgesamt 16 Karten visualisiert, wobei die LOR Berlins aufgrund ihrer kleinteiligen Struktur separat von Nordostdeutschland betrachtet wird.

Um diese Ziele zu erreichen, werden mithilfe theoretischen, psychologischen Grundwissens bezüglich des Krankheitsbildes der Depression und statistischer Verfahren zwei Methoden
zur Identifikation regionaler Unterschiede durchgeführt. Durch Anwendung einer Altersstandardisierung wird der Bezugspopulation die Altersstruktur einer Standardbevölkerung unterstellt, wodurch alterstypische Verzerrungen beseitigt und ein überregionaler Vergleich angestellt werden kann. Des Weiteren wird eine Glättung zur Adjustierung der stark schwankenden Versichertenpopulationen durchgeführt. Um zu verdeutlichen, welche Bedeutung die Altersstandardisierung hat, werden zusätzlich die unbearbeiteten, rohen Fallzahlen mit den standardisierten Raten verglichen. Die Resultate,
die geglätteten, altersstandardisierten Werte sowie der Vergleich der geglätteten, standardisierten Raten mit den realen Fallzahlen, werden in insgesamt 16 Karten visualisiert. Die Versichertenpopulationen werden dazu in drei Altersklassen (Kinder und Jugendliche, Erwachsene, Rentner) sowie eine Klasse, in der alle Versicherten enthalten sind, gegliedert.

Nach Durchführung der Altersstandardisierung konnten die Raten der Raumeinheiten miteinander verglichen und erste regionale Unterschiede festgestellt werden. Durch die anschließende Glättung wurden die Raten modifiziert, sodass räumliche Disparitäten sehr deutlich abzulesen waren. Bei dem Vergleich der rohen Fallzahlen mit den altersstandardisierten, geglätteten Raten wurde festgestellt, dass diese Werte nur bedingt miteinander vergleichbar sind, da die Ergebnisse der Werte unterschiedliche Aussagen zulassen.