Untersuchungen zum denkmalverträglichen Feuchteschutz bei sommerlicher Kondensation


Einleitung

Zur Vertiefung und weiteren Erforschung des Feuchteschadensphänomens der Sommerkondensation wurden in den Jahren 2005 bis 2007 bauphysikalische Messungen in zwölf Dorfkirchen im Land Brandenburg durchgeführt. Die Ergebnisse werden im Rahmen eines Promotionsvorhabens dargestellt.

Bei der Auswahl der Kirchen wurde auf eine Vergleichbarkeit der Bausubstanz untereinander geachtet. Auswahlkriterien waren unter anderem die Kubatur, die Ausrichtung, das Errichtungsjahr, das Baumaterial sowie Lüftungs- und Beheizungsmöglichkeiten. Zum weiteren Vergleich wurden die Besucherzahlen und die Lüftungsintervalle erfasst.

Messungen

Zur Ermittlung des Auftretens von Sommerkondensation wurden die Parameter der relativen Luftfeuchte und der Lufttemperatur in Inneren der Kirche sowie im Außenbereich erfasst. Die Temperaturen der Bauteiloberflächen wurden sowohl auf der Ost- und Westseite bzw. Nord- und Südseite gemessen.

Die Auswertung erfolgte anhand von Diagrammen, die einen Vergleich der Oberflächentemperatur mit der Taupunkttemperatur zulassen, als auch Gegenüberstellung des Außen- und des Innenklimas.

Um Feuchteschäden durch Sommerkondensation von Schäden durch aufsteigende Feuchtigkeit sowie der hygroskopisch bedingten Feuchtigkeit durch bauschädliche Salze abzugrenzen, war es notwendig diese durch geeignete Untersuchungs- und Messmethoden zu erfassen.

Mittels eines Mikrowellenfeuchtemessgerätes und eines Hygrometers konnte in einem bildgebenden Verfahren dargestellt werden, ob möglicherweise ein Feuchtehorizont in der Wand liegt. Bei der kapazitiven Messung mit dem Hygrometer haben im Gegensatz zum Mikrowellenverfahren die bauschädlichen Salze Einfluss auf die Messergebnisse. Um diese quantitativ zu erfassen wurden mit einem Photometer Baustoffproben auf die Salze Chlorid, Sulfat und Nitrat hin untersucht.

Ergebnisse

Am Beispiel der Kirche in Großmutz wird im Folgenden ein Teil der Messergebnisse dargestellt.


Ausblick

Mit der Fertigstellung des Promotionsvorhabens soll den betroffenen Kirchengemeinden und Denkmalpflegern ein Instrument an die Hand gegeben werden, Feuchteschäden gegeneinander abzugrenzen. Dabei sollen Untersuchungs- und Messmethoden aufgezeigt werden, die es ermöglichen, zerstörungsfrei und denkmalgerecht vorzugehen. Es werden verschiedene Lösungsmöglichkeiten zur Vermeidung und Reduzierung von Sommerkondensation aufgezeigt.

Projektbeteiligte

Dieses Projekt erfolgt im Rahmen einer Promotion.

Doktorandin: Dipl.-Ing. (FH) Petra Schrimpf M.Sc.
1.Gutachterin: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack                
TU Berlin, Fachgebiet Historische Bauforschung - Masterstudiengang Denkmalpflege
2.Gutachter: Prof. Dr.-Ing. Detlef Liesegang
Beuth-Hochschule für Technik Berlin, Labor für Bausanierung und Energieeeffizienz


Ein besonderer Dank gilt allen beteiligten Kirchengemeinden in Brandenburg! 

Diese Promotion wurde gefördert durch das Hypatia Mentoring Programm der Berliner Hochschule für Technik.