Die Masterarbeit greift das Problem Deutschlands auf, eine abnehmende Zahl von Ärzten bei gleichzeitig steigendem Patientenaufkommen so zu verteilen, dass sowohl die Existenz der Praxen, wie auch die medizinische Versorgung der Bevölkerung gesichert sind. Die Kassenärztlichen Vereinigungen müssen gewährleisten, dass jeder Bürger einen Arzt seiner Wahl erreichen kann, und nutzen hierfür das Sicherstellungsinstrument Bedarfsplanung. Anders als in den alten Bundesländen, wird in den neuen die Überalterungsproblematik schneller offenbar. Daher wurde als Untersuchungsgebiet das Bundesland Brandenburg gewählt. Das Problem des Ärztemangels stellt sich regional unterschiedlich dar. Als Fallbeispiele wurden der Landkreis Prignitz als ein dünn besiedelter, ländlich geprägter Raum, und der Landkreis Dahme-Spreewald als ein zweigeteilter Raum mit starken regionalen Unterschieden gewählt.

Auf Datenbasis des Digitalen Landschaftsmodels wurden mittels eines GIS die Beziehungen zwischen den Arztpraxen und der Zielgruppe erforscht. Die Ergebnisse wurden mit Hilfe von vier Expertengesprächen verifiziert, die in den Kreisen der Fallbeispiele beheimatet sind. Die Auswertung zeigt, dass räumlichen Disparitäten nur schwer mit einheitlichen statistischen Mitteln begegnet werden kann. Eine Praxisschließung kann zur Nichtversorgung einer Region führen, so dass alternative Versorgungsmöglichkeiten, speziell für den ländlichen Raum, erarbeitet werden müssen.