Struktur und Inhalte der Lehre in der Heizungstechnik, einem der „klassischen“ Hauptfächer der Gebäudetechnik, orientieren sich an den durch die „Nutzer“ der Anlagen vorgegebenen Anforderungen. Das heißt zum Beispiel, dass sich Menschen in beheizten Räumen behaglich fühlen und Prozesswärme zum richtigen Zeitpunkt in der erforderlichen Menge zur Verfügung gestellt wird.

Unabhängig davon ob Anlagen zur Beheizung von Gebäuden oder zur Wärmeversorgung von Gewerbe- und Industrieanlagen geplant, erstellt oder betrieben werden, ist die umfassende Kenntnis des Gesamtsystems unbedingte Voraussetzung dafür, diesen Anforderungen zu entsprechen.

Aufbauend auf den Grundlagen, die im ersten Semester behandelt werden, beginnt im Bachelor-Studiengang die Ausbildung in der Heizungstechnik im zweiten Studiensemester und umfasst die Anforderungen an Wärmeversorgungssysteme und die Systemtechnik mit den Berechnungs- und Auslegungsmethoden. Weiter werden die gesetzlichen und normativen Rahmenbedingungen für die Konzeption, Bau und Be-rieb von Wärmeversorgungsanlagen behandelt.

Mit dieser Vorgehensweise soll der ganzheitliche Ansatz derart gewahrt werden, dass von den Studierenden zunächst das Gesamtsystem erfasst und verstanden wird, bevor die Berechnungsverfahren für die Auslegung einzelner Anlagenteile und für den Betrieb vermittelt und geübt werden.

Im weiteren Studienverlauf werden die Anlagenkomponenten wie zum Beispiel Heiz-körper, Wärmeverteilnetze und Pumpen und die erforderlichen Berechnungsverfah-ren – z. B. Berechnung der Rohrnetze – soweit vermittelt, dass einfache Wärmever-sorgungsanlagen berechnet werden können. In einem großen Übungsblock im vier-ten Studiensemester kommen die Berechnungsverfahren bei „realen“ Projektübun-gen, die die Teilabschnitte zu einem funktionsfähigen Gesamtsystem zusammenge-fügt, zur Anwendung.

Die vermittelten Inhalte und die Projektübungen bilden auch die Grundlage für eine erfolgreiche Praxisphase. Dabei sollen in dem in einem Unternehmen der Branche unter Anleitung die Tätigkeiten von Ingenieurinnen und Ingenieuren kennengelernt und ausgeführt werden.

Im 4. und 5. Semester des Bachelor-Studiengangs werden für „Spezialgebiete“ der Heizungstechnik die Kenntnisse über die Systemtechnik vertieft und deren Berech-nungsverfahren erläutert und geübt. Begleitend werden praktische Laborübungen durchgeführt, in deren Rahmen reale Problemstellungen aus der Praxis der Hei-zungstechnik überprüft und simuliert werden können. Im zweiten und dritten Studienplansemester der Master-Studiengangs erfolgt eine fachspezifische Vertiefung auf den Gebieten der Hydraulik wasserführender Systeme und der industriellen Wärmeversorgung.