Idee, Projektorganisation:   Andreas Döpkens
Programmierung:   Brian Schüler 
Betreuer der Abschlussarbeiten (Bachelor/Master) für acaVit:    Prof. Dr. Christian Forler


Herzinfarkt und Schlaganfall gehören weltweit zu den häufigsten Todesursachen. Tritt ein Herzinfarkt oder Schlaganfall auf, kommt es auf schnelles Handeln an: Unter der Telefonnummer 112 sollte umgehend der Notarzt alarmiert werden. Denn eine schnelle, fachgerechte Versorgung kann Leben retten.

Einige Herz-Infarkte verlaufen stumm, also ohne die klassischen Beschwerden. Andere führen wiederum zum sofortigen Herztod. Besonders bei Diabetikern und älteren Patienten fehlt oft das Leitsymptom eines Herzinfarktes: der heftige Brustschmerz. Auch bei Frauen kann ein Herzinfarkt untypisch verlaufen: Sie klagen eher über Übelkeit, Kurzatmigkeit und ein Druckgefühl im Brustkorb. In der Folge eines Herzinfarktes kann es zu einem Herz-Kreislauf-Stillstand kommen. Bei einem Herzstillstand hört das Herz plötzlich auf zu schlagen. Dabei kommt es zum sofortigen Verlust des Bewusstseins und einem Atemstillstand. Die Behandlung muss deshalb sofort erfolgen, um den Tod zu vermeiden.

Ein Schlaganfall hingegen äußert sich oft in der Lähmung eines Fußes, einer Hand oder einer gesamten Körperhälfte. Die Störung kann auch das Gesicht betreffen: Es wirkt schief, der Mundwinkel hängt, das Augenlid ist einseitig geschlossen. Zusätzlich können Sprachstörungen, Schluckbeschwerden, Schwindel und heftige Kopfschmerzen auftreten. Im schlimmsten Fall drohen Bewusstlosigkeit und ein Kreislaufzusammenbruch. Diese Symptome treten auf, wenn Teile des Gehirns nicht ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt werden. Ursache kann ein verstopftes oder ein geplatztes Gefäß im Kopf sein: Der nachfolgende Gehirnbereich wird nicht mehr durchblutet und verliert seine Funktion. Es kommt zu Lähmungen und Ausfällen.

Auf der Straße, im Kino, beim Einkaufen, am Arbeitsplatz: Gerät ein Mensch in Not, hat Schmerzen oder wird bewusstlos, gilt es zu handeln, anstatt nur zuzusehen. Denn bis zum Eintreffen des Notarztes vergehen oft wertvolle Minuten. Zeit, die über Leben und Tod des Kranken entscheiden kann. Oftmals aber ist der Betroffene allein und hat niemanden in seiner direkten Nähe, der ihm in der Situation zur Hilfe kommen könnte, und sei es nur, den Notarzt zu rufen.

Mit unserem IoT-Projekt namens acaVit wollen wir diesem Umstand gerecht werden, dass Menschen - insbesondere wenn sie zur Risikogruppe für Herzinfarkt oder Schlaganfall gehören - sich mit einem IoT-Gadget ausstatten können, das ihnen in Momenten, in denen sie aufgrund motorischer Unfähigkeiten nicht mehr zu einer Selbsthilfe befähigt sind, Hilfe durch Benachrichtigung Dritter holt.

Als hardwareseitige Ausgangsbasis für dieses Projekt wird ein möglichst kleines und stromsparendes Mikrocontroller-Board mit integriertem Web-Server und LoRa-Funktionaliät (z.B. ESP32) sein. An dieses Board anzuschließen ist mindestens ein Beschleunigungssensor, über den festgestellt werden kann, ob eine Person noch über ausreichend Vital-Bewegung verfügt. Bewegt sich eine Person für einen bestimmten Zeitraum nicht mehr, weil sie aus den Folgen eines Herzinfarktes oder Schlaganfalles dazu nicht mehr in der Lage ist, dann wird am Gerät ein akustischer Alarm ausgelöst, der andere Menschen in der Nähe aufmerksam macht, und es werden über eine Push-Notification an einen Server Email-Nachrichten an bestimmte Personen verschickt, die sich um die betreffende Personen kümmern und einen Notruf starten.

In der oben genannten Basisversion von acaVit soll dieses nur innerhalb einer etablierten WLan-Umgebung funktionieren. Als Erweiterung - außerhalb von WLan Reichweite - planen wir eine LoRa-Funktionalität.