Politik

Chronologie innenpolitischer Ereignisse

1987 Durch eine Verfassungsreform wird erstmals dem Präsidenten Robert Mugabe Machtmissbrauch und Korruption vorgeworfen (vgl. LIPORTAL SIMBAWE GESCHICHTE 2015).

1997 Gelder und Fonds zur Unterstützung von Opfer und Kriegsveteranen des Befreiungskrieges Ende der 80er werden von Regierungsmitgliedern veruntreut. Zur Tilgung der entstandenen Schulden, werden Gesetzte zur Steuererhöhung verabschiedet, was zu heftigen Massenprotesten führt (vgl. LIPORTAL SIMBAWE GESCHICHTE 2015).

1999 Gründung der Oppositionspartei MDC (Movement for Democratic Change) unter anderem durch Morgan Tsvangirai, der ein bekannter und scharfer Kritiker des Regimes ist. In den 90ern überlebt er mindestens drei Attentate und in den Jahren 2002 und 2003 kommt es zu weiteren Misshandlungen. Am 11.03.2007 überlebt er ein weiteren schweren Übergriff durch Sicherheitskräfte und erleidet dabei ein schweren Schädelbruch (vgl. LIPORTAL SIMBAWE GESCHICHTE 2015).

2000 Nach dem gescheiterten Versuch ein Verfassungsreferendum zu gewinnen, das Robert Mugabes Macht weiter ausbauen soll, kommt es zu Unruhen und Übergriffen auf Oppositionelle und weiße Farmer. Enteignungen und Besetzungen von über 4.000 Farmbetrieben durch Anhänger der Regierung führen zu Ernteausfällen und Deviseneinbußen. Die wirtschaftliche Lage verschlimmert sich (vgl. LIPORTAL SIMBAWE GESCHICHTE 2015).

2001 Internationale Währungsfonds und die Weltbank (IWF) stellt sämtliche Zahlungen ein, was eine enorme Auslandsverschuldung und Inflation zur Folge hat. Indes verhängt die USA Sanktionen gegen das Land, woran sich die EU ein Beispiel nimmt und gleichzieht (vgl. LIPORTAL SIMBAWE GESCHICHTE 2015).

2005-2008 Die Änderung des Wahlgesetzes, das die Wahl des Parlaments und gleichzeitig die des Präsidenten ermöglicht, führt 2008 zu umstrittenen Wahlergebnissen. Die Folgen aus diesem Wahldurchgang waren heftige Proteste, Einschüchterungen, willkürliche Verhaftungen, Gewaltakte und schlussendlich eine Stichwahl, die Robert Mugabe als einziger Kandidat gewann (vgl. LIPORTAL SIMBAWE GESCHICHTE 2015).

2008 Nach dem Sieg der Regierung in der Stichwahl, durchkämmen Regierungsanhänger Ortschaften und Regionen, die für die Opposition gewählt hatten. Diese üben extreme Gewalt auf die Bewohner aus, wovon bis zu 3.000 gefoltert oder schwer verletzt werden. Bis zu 30.000 Bürger werden vertrieben und insgesamt bis zu 100 Todesopfer fordert dieser Exzess. Nach schwerwiegenden Anschuldigungen gegen die Regierung wegen des mehrfachen Wahlbetrugs und der Menschenrechtsverletzungen, einigen sich Robert Mugabe und Morgen Tsvangirai auf internationalen Druck hin, auf eine geteilte Macht auf beide Parteilager. Mit dem sogenannten Global Political Agreement bleibt Robert Mugabe Präsident und Morgan Tsvangirai wird zum Premierminister ernannt (vgl. LIPORTAL SIMBAWE GESCHICHTE 2015).

2008 Wie das Deutsche Rote Kreuz berichtet, infizierten sich über 50.000 Menschen an der tödlichen Erkrankung Cholera. Die rasante Ausbreitung ist auf mangelnde Frischwasserversorgung und schlechte Hygienebedingungen zurückzuführen.